Es war einmal eine Königin, die wünschte sich sehnlichst ein Kind. Es sollte Schneewittchen heißen, so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarz wie die Bretter einer Theaterbühne – oder war es Ebenholz? Als Schneewittchen geboren wurde, starb ihre Mutter. Doch Schneewittchen wuchs heran und hatte es zunächst gut auf dem Königsschloss. Dann aber heiratete ihr Vater erneut, und mit der bösen Stiefmutter und ihren beiden fiesen Töchtern fing für Schneewittchen eine trostlose Zeit an. Ihre Stiefmutter konnte es vor allem nicht ertragen, wenn sie nicht die Schönste im ganzen Land war, und Schneewittchen wurde mit jedem Tag schöner. Das wusste ganz besonders der Spiegel der Stiefmutter, der immer die Wahrheit sagte, obwohl er das selbst nicht immer wollte und sich damit nicht unbedingt beliebt machte. Schließlich musste Schneewittchen vor ihrer Stiefmutter fliehen und kam dabei zu den sieben Zwergen. Die nahmen sie zwar bei sich auf, aber ihre Stiefmutter, die jeden Abend vom Spiegel zu hören bekam, dass Schneewittchen tausendmal schöner sei als sie, trachtete ihr mit allen Mitteln nach dem Leben. Doch mithilfe der Zwerge, den Tieren des Waldes und einem Prinzen nahm doch alles ein gutes Ende – außer für die Stiefmutter.
Lied des Hofstaats
Lied von Schneewittchen und dem Prinz
Lied der Jäger
Lied der Katzen und Eichhörnchen
Lied der Zwerge
Lied der Stiefmutter und ihrer Töchter
Schneewittchen ist tot
Schlusslied
Auszug aus dem Bericht in der Augsburger Allgemeinen Zeitung vom 08.04.2024
VÖHRINGEN
Ein bezauberndes Schneewittchen
Die Vöhringer Jugendbühne Spectaculum zeigt ihre neue Inszenierung »Schneewittchen«. Dafür gibt’s am Ende lange Beifall.
Ursula Katharina Balken I 08.04.2024
Es war sprichwörtlich so schön wie im Märchen. Die Aufführung von »Schneewittchen« durch die Vöhringer Jugendbühne Spectaculum gleicht einer Reise in die Welt der Fantasie, aufwendig in Szene gesetzt von Thomas Boxhammer, der auch das Textbuch mit pfiffigen Dialogen geschrieben hat, mit oopulenten Kostümen, raffinierter Beleuchtungstechnik und einer rhythmisch angelegten Musik von Fabian Weisenberger. Was immer wieder bei Spectaculum fasziniert, ist die Spielfreude der kleinen Darstellerinnen und Darsteller, ganz gleich, ob sie als eitle Königin über die Bühne schreiten oder dort als Eichhörnchen wuseln.
Boxhammer bleibt nahe am Original, würzt aber die Geschichte mit kleinen Szenen, polstert so das Märchen auf. Ein lobenswertes Unterfangen. Er schafft es, 23 Mädchen und Buben auf die Bühne zu bringen, so gibt es keine Kinder, die backstage hinter den Kulissen stehen müssen, weil für sie keine Rolle mehr zur Verfügung steht. Das Credo des Spielleiters lautet, jedes Kind, das bei uns ist, soll auch auf der Bühne stehen. So ist das Vöhringer Schneewittchen angelegt, sehr zur Freude des Publikums. Die Vielzahl an Szenen verknüpft das Regieteam Thomas Boxhammer, Julia Aigner, Marlena Steinhauser und Julius Holbein mit einem Erzählertrio am Bühnenrand, eine Großmutter und ihre zwei Enkel. Sie führen durch das Märchen, damit auch jeder der Geschichte folgen kann. Was die Aufführung sehenswert macht, sind die choreografisch hübsch gemachten Tänze. Auch das wandelbare Bühnenbild gibt Anlass zum Staunen, einmal Salon des Königs, dann üppiger Wald mit überdimensional großen Blättern oder gemütliches Stüble, in dem die sieben Zwerge hausen. Es gibt sieben Holzbettchen, ein Tischlein mit Hockern, Tellerchen, Gäbelchen und Löffelchen. Jede Szene ist angereichert mit liebenswerten Details. Das gilt auch für die Kostüme, angefangen bei den prachtvollen Gewändern für den Hofstaat bis hin zu klobigen Pantinen der erzählenden Großmutter am Bühneneck.
Die Szenen mit dem Spiegel sind besonders gelungen. Es glitzert überall und der sprechende Spiegel ist ungemein schlagfertig, wenn Frau Königin nach dem Status ihrer Schönheit fragt. Sonderbeifall gibt’s für die vier Jäger, die im Gleichschritt die Szene betreten und Schneewittchen im Auftrag der Königin nach dem Leben trachten. Aber das schöne Mädchen erschießen? Nein, das geht dann doch über die Ehre eines Waidmannes.
Boxhammer und sein Team haben ein gutes Händchen, wie sie mit dem toten Schneewittchen umgehen. Das Märchen soll ja keine Furcht einjagen. So liegt die Prinzessin, die einen vergifteten Apfel gegessen hat, auf einer schwarzen Totenbahre, umgeben von traurigen Freunden. Die wollen das Mädchen auf Stühle umbetten, aber es bleibt beim Versuch. Ein Stolperer und Schneewittchen landet auf dem Boden. Welch ein Glück, ein Aufatmen – das Mädchen spuckt das vergiftete Apfelstück aus und ist wieder quicklebendig. Das Finale hat bei Aufführungen von Spectculum Tradition. Aus einem fulminanten Tanz aller Darsteller formiert sich eine Pyramide. Sichtbare Freude der Darsteller und beim Publikum.
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Auszug aus dem Online-Bericht der Südwestpresse vom 22.03.2023
VÖHRINGEN
Bayerns beste Jugendbühne zeigt Schneewittchen
Schauspiel: Die Proben laufen auf Hochtouren, die Jungen und Mädchen sind mit Feuereifer dabei. Was macht Spectaculum04 so besonders?
Stefan Czernin I 22.03.2024
Musik ertönt in der Aula der lllerberger Grundschule. Dort trifft sich das Ensemble der Vöhringer Jugendbühne Spectaculum04, um für die bald anstehende Premiere des Musiktheaterstücks Schneewittchen am 6. April zu proben. Es wird zusammen gesungen und getanzt, mehr als 20 Jungen und Mädchen sind an diesem Spätnachmittag zusammengekommen. Die 16-jährige Jana aus Vöhringen spielt die Titelfigur. Ihre Traumrolle? »Ich wollte eigentlich eine Böse spielen.« Böse ist Schneewittchen nun wirklich nicht. Aber weil Jana Schneewi1ttcllen als Ersatzoption angegeben hatte, schlüpft sie nun in diese Rolle. Und inzwischen hat sie sich damit auch angefreundet.
Thomas Boxhammer ist der Mann hinter Spectaculum04. Und das seit 20 Jahren. Die Vöhringer Jugendbühnei st ausgesprochen beliebt, 26 Jungen und – in der deutlichen Mehrzahl – Mädchen umfasst das Ensemble. Kürzlich wurde die Theatergruppe für ihr Vorjahresstück Dornröschen mit einem angesehenen Preis ausgezeichnet: dem Larifari. Der Bayerische Amateurverband zeichnete Spectaculum04 als bestes Kinder- und Jugendtheater in Bayern aus.
Boxhammer freut sich über die Auszeichnung, die die Gruppe mittlerweile zum zweiten Mal gewonnen hat. Rund 1000 Stunden im Jahr steckt er in das Theaterprojekt. Unterstützt wird der 61-jährige Lehrer, der an der Mittelschule in Weißenhorn unterrichtet, von seiner Frau Julia Aigner. Boxhammer schreibt die Stücke selbst. Oder er ändert Vorlagen wie jetzt Schneewittchen entsprechend ab. »Ich muss immerhin 26 Leute unterbringen.« An der Anzahl der sieben Zwerge wollte er dann doch nicht rütteln. Aber dafür sind etliche Eichhörnchen dazugekommen und auch die Zahl der Jäger wurde im Stück großzügig erhöht.
Wenn Thomas Boxhammer in der Probe seine Anweisungen gibt, werden sein Engagement und seine Leidenschaft regelrecht greifbar ... Seine Passion überträgt sich auch auf die Gruppe. »Wer einmal bei uns ist, bleibt auch dabei«, sagt Boxhammer. »Sie bleiben zu 99 Prozent da, bis sie 18 sind.« Zwischen 10 und 17 Jahren sind die 26 Mitglieder alt. Es gibt mehr als genug Interessenten, aber größer soll die Gruppe nicht werden. Wegen der Rollen. Und auch wegen der Kosten unter anderem für Kostüme und Verpflegung. Im kommenden Jahr wird Aschenputtel aufgeführt.
Ludwig (12) aus Weißenhorn und Lias (13) aus Bellenberg loben die »tolle Gemeinschaft«. Ludwig steht als Prinz auf der Bühne. Lias ist der Zwergenhauptmann. Die Theaterstücke werden im großen Saal des Vöhringer Kulturzentrums gezeigt. Zehn Aufführungen wird es von Schneewittchen geben, Boxhammer rechnet mit insgesamt rund 3000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Das gebe den Jungen und Mädchen auch einen ordentlichen Schub fürs Selbstbewusstsein. »Wenn sie auf der Bühne stehen und hunderte Zuschauer brüllen Zugabe.«
Musik von Fabian Weisenberger
Bei diesen Aussichten schreckt auch das Auswendiglernen nicht. »Ich habe manchmal seitenlang Text«, berichtet Emma. »Aber es macht viel Spaß.« Emma spielt die böse Stiefmutter. Die 14-Jährige hat die weiteste Anfahrt zu den Proben, sie kommt aus Neu-Ulm. Zuvor hatte sie· auch schon Theater gespielt, bei der Jungen Bühne in Ulm.
Auch für den musikalischen Part hat die Jugendbühne einen in der Region bekannten Musiker an Bord: Fabian Weisenberger, der unter anderem auch Filmmusik schreibt. Er komponiert die Melodien für die acht Lieder der Spectaculum04-Produktion. Die Liedtexte schreiben die jungen Schauspielerinnen und Schaspieler zusammen mit Thomas Boxhammer. Weisenberger ist ein alter Bekannter: Vor Jahren stand er als Jim Knopf selbst auf der Jugendbühne.
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Basti Dorn
Diener, Jäger, Eichhörnchen
Carina Bobbe
Kind, Zwerg
Emilia Hauguth
Königin, Eichhörnchen
Emma Boxhammer
Kind Emma (Erzählerin)
Emma Haberlach
Stiefmutter
Felix Trips
Kind, Jäger, Eichhörnchen
Fridolin Boxhammer
Spiegel
Hanna Schuldes
Kind, Zwerg
Jana Sailer
Schneewittchen (groß)
Juliana Jank
Kind Juli (Erzählerin)
Laura Ravens
Katze
Lea Petermann
Kind, Zwerg
Lena Knöthig
Hofdame, Eichhörnchen
Lenny Sailer
Kind, Zwerg
Leonie Matejka
Oma (Erzählerin)
Lias Hassenstein
Diener, Jäger, Zwerg
Ludwig Müller
Kind, Prinz
Luise Nunnink
böse Tochter
Lukas Wolfarth
Kind, Zwerg
Magdalena Hartmann
Hofdame, Eichhörnchen
Maike Petermann
Schneewittchen (klein), Zwerg
Marie Schuldes
böse Tochter
Moritz Vogelpohl
Diener, Jäger, Eichhörnchen
Samoa Kast
Hofdame, Eichhörnchen
Toni Hüftle
König, Eichhörnchen
Valetta Kast
Katze
Regie: Thomas Boxhammer, Julia Aigner, Marlena Steinhauser, Julius Holbein
Musik: Fabian Weisenberger (http://fw-formusic.de)
Maske: jeder Mitspieler
Gesangsunterricht: Uli Petermann
Choreografie: Julia Aigner, Anna Nunnink, Marlena Steinhauser, Elena Lenard, Laura Hilsenbeck
Bühnenbild: Hans Riggenmann
Kostüme: Beate Glisic, Angelika Sipitzki, Brigitte Lux, Kristina Schuldes
Technik: Marius Welk, Patrick Lerch
Spieltermine: Sa., 06.04. (15:00), Fr., 12.04. (16:00), Sa., 13.04. (15:00), So., 14.04. (15:00), Fr., 19.04. (16:00), Sa., 20.04. (15:00), So., 21.04. (15:00)