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»Spectaculum 04«

Jugendtheater in Vöhringen

Der kleine Muck

nach dem Märchen von Wilhelm Hauff
30.04. bis 15.05.2011

Der kleine Muck

Der kleine Muck ist als Hörspiel auf 2 CDs erschienen. Das Hörspiel basiert zwar auf dem Theaterstück, ist aber vollständig neu zusammengestellt worden.
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Der kleine Muck als Hörspiel
Der kleine Muck als Hörspiel auf 2 CDs

Die Geschichte des kleinen Muck spielt vor langer Zeit im Orient. Der Orient ist ungefähr dort, wo man sich mit Salem Aleikum grüßt, wo die Sonne ganz oft scheint, wo es Sultane und Kalifen gibt und wo man sich ganz viele Märchen aus tausendundeiner Nacht erzählt. Der kleine Muck ist sehr arm. Seine Eltern sind gestorben und er muss sein Elternhaus und die Stadt verlassen. Mit seiner Katze Salima zieht er hinaus in die weite Welt. So kommt er zu Frau Ahavzi, die so viele Katzen hat, dass sie sie von einem Mädchen, Scharazé, betreuen lässt. Der kleine Muck tritt in die Dienste der Frau Ahavzi. Nach einiger Zeit müssen er und Scharazé jedoch fliehen und ziehen zusammen mit Salima weiter. Sie nehmen sich aber ein Paar Pantoffeln und einen Stock mit, mit denen es jeweils eine besondere Bewandtnis hat: Die Pantoffeln machen den, der sie trägt, zum schnellsten Läufer der Welt, und der Stock kann vergrabene Schätze finden. Der kleine Muck findet mithilfe der Pantoffeln eine Anstellung beim Sultan, fällt jedoch sehr schnell und ohne seine Schuld in Ungnade. Er kann sich selbst und seine Freunde nur retten, indem er dem Sultan seine Pantoffeln und den Stock übergibt. So müssen der kleine Muck, Salima und Scharazé wieder weiterziehen. Sie kommen an eine Oase, essen dort von einem Feigenbaum und bekommen davon riesige Ohren und hässliche Nasen. Es scheint so, als wolle sie das Pech nicht mehr verlassen. Aber in der Nacht verraten ihnen die Dschinns im Traum, wie sie die Ohren und Nasen wieder loswerden: indem sie vom anderen Feigenbaum der Oase essen. Das bringt Muck auf die Idee, wie sie sich am Sultan rächen können. Sie verkleiden sich und verkaufen den Köchen des Sultans die Feigen von dem Baum, der hässliche Ohren und Nasen macht. Sobald der ganze Hofstaat die dann gegessen hat, kommt Muck als Arzt verkleidet zum Sultan und heilt den ganzen Hofstaat wieder mit den Feigen vom anderen Baum. Als Belohnung verlangt er dafür den Stock und die Pantoffeln zurück. Und zur Strafe für seine Ungerechtigkeit bekommt nur der Sultan keine Feige, sodass er sein Leben lang mit hässlichen Ohren und einer Schweinsnase herumlaufen muss.

Kleiner Muck
Orientalische Märchen – das geht nicht ohne Erzähler. Sie sind erfindungsreich und phantasievoll. Sie schmücken ihre Geschichten aus, erzählen nie ganz genau das Gleiche, spielen selbst in ihren Geschichten mit, leiden mit den Hauptpersonen, wenn es denen schlecht geht, und freuen sich mit ihnen, wenn sich alles zum Guten wendet.
Kleiner Muck
Der kleine Muck lebt mit seiner Katze Salima im Haus seiner Eltern, die vor Kurzem gestorben sind. Er ist arm und hat keine Freunde in der Stadt.
Kleiner Muck
Seine Verwandten haben beschlossen, sein Elternhaus zu verkaufen und wollen ihn in ein Heim bringen lassen. Doch der kleine Muck entkommt dem Großwesir und seinen Polizisten. Aber er muss fliehen und verlässt mit Salima die Stadt.

Lied vom verschwundenen Muck

Kleiner Muck
Er kommt zu Frau Ahavzi, die ganz viele Katzen betreut ... bzw. von Scharazé betreuen lässt. Dort wird er aufgenommen, muss allerdings wie Scharazé für die Katzen arbeiten.
Kleiner Muck
Frau Ahavzi selbst arbeitet gar nicht, sondern lässt Scharazé und Muck alle Arbeit machen. Sie ist eine merkwürdige Frau mit Zauberkräften.
Kleiner Muck
Alle Katzen von Frau Ahavzi verstehen die Menschensprache und sprechen, sobald sie von ihrem Brei gegessen haben ... auch Salima.

Lied der Katzen

Pantoffeln und Stock
Eines Tages haben es die Katzen zu toll getrieben, schieben es aber Scharazé und Muck in die Schuhe. Die beiden müssen fliehen (und Salima bleibt bei ihnen). Sie nehmen sich Pantoffeln und ein Stöckchen mit, deren Geheimnis sie nicht kennen, von denen sie aber glauben, dass sie ihnen beim Wandern behilflich sein können.
Kleiner Muck
Als sie am Abend mitten in der Wüste müde einschlafen, ...
Kleiner Muck
... erscheinen ihnen im Traum Dschinns. Dschinns sind gute Geister, die ihnen das Geheimnis der Schuhe verraten: Sie machen den, der sie trägt, zum schnellsten Läufer der Welt.
Kleiner Muck
Nachdem sich die drei einig sind, dass sie dasselbe geträumt haben, probiert Muck die Schuhe sofort aus ... und sie funktionieren genau so, wie die Dschinns es gesagt hatten.
Kleiner Muck
Daraufhin eilen die drei zum Sultan, der gerade, wie es der Zufall will, einen ganz schnellen Läufer sucht, weil seine Tochter unbedingt Feigen zum Nachtisch essen möchte.
Kleiner Muck
Im Palast spielt Essen eine ganz wichtige Rolle und die Köche haben daher eine herausragenede Position. Aber wehe, wenn es keine Feigen gibt.

Lied der Bewohner des Sultanspalasts

Kleiner Muck
Weil ihm keiner glaubt, dass er so schnell laufen kann, fordert der kleine Muck die Läufer zu einem Wettrennen heraus. Die nehmen ihren Gegner gar nicht ernst, aber der Sultan befiehlt allen, so schnell wie möglich Feigen aus der nächsten Stadt zu holen. Der Sieger werde zum Laufminister ernannt.
Kleiner Muck
Das empört die Minister, die sogleich beim Sultan vorsprechen und sich beschweren, dass ein Laufminister ja völlig unnötig sei.
Kleiner Muck
Natürlich gewinnt der kleine Muck das Rennen und wird zum Laufminister ernannt. Doch weder die Läufer noch die Minister finden das gut und beschließen, den kleinen Muck genau zu beobachten.
Kleiner Muck
Im nächsten Traum, den die drei Freunde haben, verraten ihnen die Dschinns das Geheimnis des Stöckchens, das sie bei Frau Ahavzi mitgenommen hatten: Es kann Gold und Edelsteine finden.

Lied der Dschinns

Kleiner Muck
Tatsächlich funktioniert das Stöckchen genauso wie vorhergesagt. Mit seiner Hilfe finden sie den Schatz des Sultans, der in einer Holztruhe versteckt ist.
Kleiner Muck
Sie sind dabei jedoch beobachtet worden und so sieht es so aus, als ob sie sich gerade mit dem Staatsschatz davon machen wollten.
Kleiner Muck
Obwohl sie ihre Unschuld beteuern, fragt der Sultan gar nicht lange und lässt sie in den Kerker werfen.

Lied im Kerker

Kleiner Muck
Doch ihm lässt es keine Ruhe, dass die drei sein Versteck gefunden haben und versucht, mit ihnen zu handeln: ihre Freiheit gegen das Geheimnis, wie sie den Schatz gefunden haben. Muck lässt sich darauf ein, aber der fiese Sultan nimmt nur das Stöckchen und ist zu keiner Gegenleistung bereit.
Kleiner Muck
Da kommt Scharazé auf die Idee, dem Sultan auch noch das Geheimnis der Schuhe zu verraten ... und sie lässt den gierigen Sultan damit so lange laufen, bis er ohnmächtig zusammenbricht.
Kleiner Muck
So können die drei fliehen, müssen sich aber ohne Schuhe und Stock vor den Verfolgern des Sultans verstecken.
Kleiner Muck
In einer Oase trinken sie aus dem Brunnen und essen von einem Feigenbaum. Was sie aber nicht wissen, ist, ...
Kleiner Muck
... dass ihnen von diesem Feigenbaum große Ohren und Nasen wachsen.
Kleiner Muck
Das Geheinmins der Feigenbäume verraten ihnen wieder die Dschinns: Feigen vom rechten Feigenbaum lassen große Ohren und Nasen wachsen, Feigen vom linken Baum machen den Zauber wieder rückgängig.
Kleiner Muck
Davon wissen die Verfolger der drei gar nichts, als sie auch in die Oase kommen. Sie können die drei Freunde nicht finden, und beschließen daher, dem Sultan zu sagen, dass sie die drei tot aufgefunden hätten.

Lied der verfolgenden Läufer

Kleiner Muck
Der kleine Muck hat jedoch eine Idee: Er und seine Freunde verkleiden sich als Frauen vom Markt und verkaufen den Köchen des Sultans die Feigen vom rechten Feigenbaum als besondere Delikatessen.
Kleiner Muck
Und der Plan geht auf: Die Köche sind überglücklich, endlich wieder Feigen kaufen zu können und fragen gar nicht lange danach, wo die denn eigentlich herkommen.

Lied von den Feigen

Kleiner Muck
Der ganze Hofstaat verspeist die geliebten Feigen bei einem opulenten Mahl zum Nachtisch.
Kleiner Muck
Dementsprechend groß ist der Aufschrei, als alle entdecken, dass sie nun mit großen Ohren und Nasen weiterleben müssen. Man ruft einen Arzt und ...
Kleiner Muck
... findet den als Arzt verkleideten kleinen Muck, der dem Hofstaat zwar die Feigen vom linken Feigenbaum als Medizin verkauft, ...
Kleiner Muck
... dem Sultan aber nur Schuhe und Stöckchen wieder abnimmt und ihn zur Strafe für seine Ungerechtigkeit nicht zurückverwandelt.
Kleiner Muck
Muck, Scharazé und Salima aber lebten glücklich bis an ihr Lebensende.

Vielen Dank für euren Besuch

SWP

Auszug aus dem Bericht am 05.05.2011 in der Südwestpresse Ulm

VÖHRINGEN

»Der kleine Muck« ganz groß in Vöhringen

Es ist kein verflixtes siebtes Jahr für das Ehepaar Julia Aigner und Thomas Boxhammer, sondern ein erfolgreiches: Seit sieben Jahren leiten sie das Kinder- und Jugendtheater Sepctaculum04 in Vöhringen.

JULIA SOLAR  I  05.05.2011

Es ist kein verflixtes siebtes Jahr für das Ehepaar Julia Aigner und Thomas Boxhammer, sondern ein erfolgreiches: Seit sieben Jahren leiten sie das Kinder- und Jugendtheater Sepctaculum04 in Vöhringen. Die Premiere der diesjährigen Inszenierung, »Der kleine Muck« nach dem Märchen Wilhelm Hauffs, hat gezeigt, dass das Team jedes Jahr professioneller wird: Programmhefte mit Fotos und Namen aller Schauspieler, vier verschiedene Bühnenbilder, maßgeschneiderte Kostüme, Headsets für alle Darsteller und die ausgefeilte Ton- und Lichttechnik zeigen den Aufwand, der hinter der Produktion steckt.

Hinzu kommen der lnternetauftritt, Musik- und Hörspiei-CDs sowie T-Shirts, nicht zu vergessen die eigentliche monatelange Probenarbeit mit den 26 Kindern und Jugendlichen Für die beiden Erzählergabseinen eigenen Coach, dessen Arbeit sich bezahlt gemacht hat Die Auftritte von Sammi Tschaffon, der ebenso wie Lukas Jäger die Rahmenhandlung vom kleinen Muck erzählt, waren nahezu kabarettreif.

Das Waisenkind Muck, toll gespielt von Stella Coniglio, flieht zu Frau Ahavzi, durch die es zu magischen Schuhen gelangt, die es schneller laufen lassen als alle anderen. Viele der 10- bis 18-Jährigen spielen schon seit Jahren bei Spectaculum04 wie Stellas Bruder Luca, der den bösen Sultan mimt. Johanna Godehart glänzte in der Rolle von Mucks Begleiterin Scharaze, wie auch Matthias Fünfer, Marius Welk und Lea Schönleber! »Der kleine Muck« ist eine schwierige Inszenierung mit fast 20 Szenen und über 50 Rollen, die die jungen Darsteller eindrucksvoll meistern wie auch Gesang und Tanz zu den orientalischen Kompositionen von Matthias Glogger.

AAZ

Auszug aus dem Bericht vom 03.05.2011 in der Augsburger Allgemeinen online

VÖHRINGEN

Mit schnellen Pantoffeln durch die Märchenwelt

Jugendbühne entführt in die Traumwelt von 1001 Nacht

URSULA KATHARINA BALKEN  I  03.05.2011

AAZ
Zum Happy-End des Stücks »Der kleine Muck« von Spectaculum auf der Bühne des Vöhringer Kulturzentrums zeigten die mitwirkenden Schauspieler einen fröhlichen Tanz (Foto: Ursula Katharina Balken).
AAZ
Ja, wie sehen denn die Hofdamen aus, wundert sich der Sultan und trägt selber eine Schweinsnase und Schweineohren (Foto: Ursula Katharina Balken).

Man musste nicht die Augen schließen, um sich in einem märchenhaft glitzernden Traum wieder zu finden, wo das Böse bestraft und das Gute belohnt wird. Die Zuschauer brauchten nur auf die Bühne im Wolfgang-Eychmüller-Haus zu blicken und sie waren in einer anderen Welt. Das Märchen »Der kleine Muck« begeisterte die großen wie die kleinen Zuschauer im Wolfgang-Eychmüller-Haus, die von der kindgerechten Inszenierung, von den farbenprächtigen Kostümen, von der Musik so angetan waren, dass der Beifall am Schluss kaum enden wollte.

Man nehme das bekannte Hauff’sche Märchen »Der kleine Muck«, peppt es mit Tanzeinlagen und Chorszenen auf, fügt flott-rhythmische Musik hinzu, fertig ist ein richtiges Kindermusical. Thomas Boxhammer, Regisseur der Bühne Spectaculum, entschied sich dieses Mal für Wilhelm Hauff und den Orient. So konnte er auf der Bühne Pracht entfalten und den zahlreichen kleinen und etwas größeren Schauspielern Gelegenheit geben, die verschiedenen Charaktere nachzuempfinden. »Die Geschichte ist bekannt, spannend, hervorragend für Kinder geeignet und ich konnte alle Kinder auf die Bühne bringen«, sagt er. Letzteres ist für ihn besonders wichtig. Da die Theaterfassung aus seiner Feder stammt, war die Ausstattung mit Rollen für das komplette Ensemble kein Problem. Denn als Spielleiter legt er Wert darauf, dass gerade die jungen Spieler auch Gelegenheit haben, sich auf der Bühne zu präsentieren. Das motiviert und inspiriert. So also war das Stück auf 26 Mitspieler zugeschnitten.

Warum der kleine Muck ständig auf der Flucht ist

Die Geschichte vom kleinen Muck hat etwas Rührendes. Seine Eltern sind gestorben und er lebt mit der Katze Salima in einer Hütte. Da es aber in dieser Stadt nicht üblich ist, dass Kinder alleine leben, soll er in ein Heim. Aber genau das will Muck nicht. Er flieht aus der Stadt und seine Katze Salima mit ihm. Das ungleiche Paar landet schließlich bei Frau Ahavzi, die sich mit einen Katzenzoo umgibt. Vermeintlich glaubt Muck, mit seiner Katze eine Heimat gefunden zu haben. Doch der Schein trügt. Wieder sind Muck und Katze auf der Flucht, zusammen mit der Dienerin Scharazé. Aber aus dem Haus der hässlichen Frau Ahavzi nehmen sie ein paar Schuhe und ein Stöckchen mit.

Mit den Pantoffeln wird Muck zum Schnellläufer und mit dem Stab kann er unentdeckte Schätze auffinden. Das Trio landet beim Sultan. Es geht ihnen gut, bis sie eines Diebstahls bezichtigt werden, den sie nicht begangen haben. Da ist das schöne Leben dahin und die Wunderpantoffel wie das Wunderstöckchen auch. Sie sind wieder auf der Flucht, kommen in eine Oase. Sie quält der Hunger und sie essen von einem Feigenbaum. Aber oh weh – ihnen wachsen Schweinsnasen und Schweineohren. Aber gute Geister lassen sie nicht im Stich und verraten, wie sie die hässlichen Nasen und Ohren wieder loswerden können. Und mit diesem Trick in der Tasche, sprich Feigen im Körbchen, gehen sie zum Sultan zurück, der sie ungerechterweise als gemeines Diebesvolk bezeichnet hat. Da ist Rache süß. Aber zum Schluss happyendet alles. Sehenswert ist die Aufführung durch viele Details und fröhlichen Gags. Beispiel: Sie wissen nicht, wo Osten ist? Man geht nach Weißenhorn und Günzburg und dann in die Türkei und schon ist man im Orient. Umbauten auf der Bühne werden vor dem Vorhang durch musikalische Einlagen möglich gemacht, ohne dass Langeweile beim jugendlichen Publikum aufkommt. Zwei Buben übernehmen die Erzählung. Die Geschichte ist märchenhaft gemacht. Zauberhafte Wesen schweben über die Bühne, der Sternenhimmel funkelt aus dem inneren Vorhang, das Bühnenbild beschränkt sich auf das Wesentliche und die Kostüme – vor allem die Schuhe – sind eine wahre Augenweide. Da haben nicht nur die kleinen Leute ihre Freude und schauen mit großen Augen auf die Bühne, auch die großen Leute lächeln.

AAZ

Auszug aus der Vorankündigung vom 26.04.2011 in der Augsburger Allgemeinen online

VÖHRINGEN

Mit dem kleinen Muck ins Märchenland

Jugendbühne Spectaculum geht dieses Mal in den Orient

URSULA KATHARINA BALKEN  I  26.04.2011

AAZ
Probe in der Aula der Volksschule Illerberg. Es geht munter und wuselig zu. Aber wenn’s ans Proben geht, dann herrscht Stille und es wird konzentriert gearbeitet (Foto: Ursula Katharina Balken).

»Wo ist mein Kostüm?«, »Ja, ich brauche noch meine Schärpe!«, »Einen Turban bräuchte ich auch noch!« Mit solchen Fragen wird Beate Glisic gelöchert. Aber das bringt die Kostümschneiderin nicht aus der Ruhe. In der Aula der Volksschule Illerberg herrscht lebhaftes Gewusel. 26 kleine Darsteller schlüpfen in ihre Kostüme. Denn es ist wieder Theaterzeit bei Spectaculum. Die nächste Premiere steht vor der Tür. Am Samstag, 30. April, 17 Uhr, öffnet sich im Wolfgang-Eychmüller-Haus der Vorhang zu »Der kleine Muck« nach einem Märchen von Wilhelm Hauff, für Theater bearbeitet von Thomas Boxhammer.

»Das von Jahr zu Jahr steigende Zuschauerinteresse zeigt, dass wir aus der Kulturlandschaft Vöhringens nicht mehr wegzudenken sind«, sagt Thomas Boxhammer, bei dem alle Fäden für die Aufführung zusammenlaufen. »Ich denke, wir haben uns den Ruf eines ausgezeichneten Kinder- und Jugendtheaters mehr als verdient.« In der Tat – die Aufführungen sind aufwendig inszeniert, mit Kostümen gut ausgestattet, was Kindern entgegenkommt, die sich bekanntlich ja gerne verkleiden. Mittlerweile kommt nicht nur die Familie mit zu den Theaterstücken, sondern man zählt zahlreiche Zuschauer, die aus dem gesamten Landkreis kommen, hat Boxhammer festgestellt. »In den letzten Jahren«, so erklärt der Spielleiter, »kamen durchschnittlich 2800 Personen pro Aufführungsserie nach Vöhringen.«

Billig sind die Inszenierungen nicht. »Eine Produktion kostet rund 10000 Euro. Bis auf die rund vier Prozent Zuschuss von der Stadt müssen wir diese Investitionen über das Eintrittsgeld refinanzieren.« Grundlage dafür sind die ambitionierten Spieler und ihre Lehrer, die alle mit Feuereifer bei der Sache sind. »Der kleine Muck« benötigt 26 Darsteller auf der Bühne im Alter zwischen zehn und achtzehn Jahren. Insgesamt werden zehn Vorstellungen gespielt, drei finden an einem Vormittag statt. An diesen Tagen haben Schulen die Aufführung gebucht. Für diese drei Aufführungen sind keine Karten im freien Verkauf erhältlich. Diese Schulvorstellungen hält Boxhammer für immens wichtig, um bei Mädchen und Buben Lust auf Theater zu wecken. Seit Juni letzten Jahres wird auf das Märchen hingearbeitet. In den ersten Monaten werden grundlegende Techniken vermittelt wie Körperhaltung, Ausdruck und Sprache. Von November 2010 an wird zweimal in der Woche geprobt.

Und nun zur Geschichte: Der kleine Muck lebt in einem orientalischen Land, er ist sehr arm und so muss er die Stadt verlassen. Mit einer Katze zieht er hinaus in die Welt. Er trifft auf eine Frau, die sehr viele Katzen hat, aber auch sie muss ihre Heimat verlassen. Mitnehmen können sie nur ein paar Pantoffeln und einen Stock. Aber damit hat es seine besondere Bewandtnis. Derjenige, der die Pantoffeln trägt, wird zum schnellsten Läufer der Welt und mit dem Stock findet man vergrabene Schätze. Mehr aber darf nicht verraten werden, denn sonst wäre ja die Spannung dahin. Übrigens ist es ein Märchen mit Musik, die wieder von Matthias Glogger stammt.

Schauspieler: Alina Hauser (Kind, Diener), Anna-Marie Walser (Polizist, Tochter des Sultans), Christine Schwegler (Kind, Diener), Elias Hauke (Katze, Minister), Henri Blaas (Katze, Läufer), Isabel Fouquet (Polizist, Frau des Sultans), Johanna Godehart (Polizist, Scharazé), Julia Stecker (Katze, Haremsdame), Katharina Godehart (Kind, Dschinn, Palastbewohner), Lea Schönleber (Kind, Dschinn), Lena Glisic (Katze, Minister), Linus Sauter (Katze, Minister), Lisa Nejedli (Frau Ahavzi, Haremsdame), Luca Coniglio (Polizist, Sultan), Lukas Jäger (Erzähler), Marius Welk (Katze, Läufer), Markus Schwegler (Katze, Läufer), Marlena Steinhauser (Salima), Matthias Fünfer (Jugendkommissar, Dschinn, Koch), Sammi Tschaffon (Erzähler), Sarah Nejedli (Tante, Dschinn, Koch), Stella Coniglio (der kleine Muck), Tabea Pecher (Kind, Dschinn, Palastbewohner), Theresa Horlacher (Katze, Haremsdame), Vanessa Didovic (Kind, Diener), Victoria Sauter (Onkel, Dschinn, Koch)

Spielleitung: Julia Aigner, Thomas Boxhammer, Christoph Schlander

Musik: Matthias Glogger

Liedtexte: alle Mitspieler, Matthias Glogger

Gesangsunterricht: Matthias Glogger, Fabian Weisenberger

Choreografie: Julia Aigner, Ann-Kathrin Didovic, Sarah Daikeler

Bühnenbild: Hans Riggenmann

Maske: Zeynep Pecher, jeder Mitspieler

Kostüme: Gertrud Müller, Stil in Stoff, Beate Glisic

Technik: Marion Coniglio, Norman Meier

Spieltermine: Sa., 30.04. (17:00), So., 01.05. (15:00), So., 08.05. (15:00), Mi., 11.05. (17:30), Fr., 13.05. (17:30), Sa., 14.05. (15:00), So., 15.05. (15:00)

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