Der Zauberer Zimmesdick und die Hexe Himmerkick wollen einen Zaubertrank brauen, mit dem alle Wünsche in Erfüllung gehen. Sie haben schon alle Zutaten zusammen, es fehlen nur noch die bunten Haare der Kinder aus dem Dorf der bunten Menschen. So schicken sie ihre bösen Häscher los, um die Kinder zu kidnappen. Allerdings machen die Häscher dabei den Fehler, zwei Kinder, Cora und Blue, zu vergessen, sodass der Zaubertrank nicht funktioniert. Im Dorf der bunten Lebewesen herrscht große Trauer über die geraubten Kinder. Dazu taucht der Fuchs Kamiro, ein verschlagener Charakter, auf, der um den Trank weiß. Er beschließt, Cora und Blue zum Zauberer und zur Hexe zu bringen, damit er ein lukratives Geschäft abschließen kann. Durch eine List bringt er die beiden Kinder dazu, sich mit ihm heimlich aus dem Dorf zu schleichen. Auf dem Weg zum Zauberer und zur Hexe befreien sie die verwünschten Steine im Steinewald, werden fast von den grünen Feen selbst in Feen verwandelt und müssen sich schließlich mit Makutte, dem Erdtroll, herumschlagen. Bei den Erdtrollen kommt es schließlich zur Begegnung mit dem Zauberer Zimmesdick und der Hexe Himmerkick. Der Zauberer und die Hexe nehmen Cora und Blue gefangen und haben nun alle Zutaten für ihren fabelhaften Wunschtrank zusammen. Sie müssen nur noch Holz holen gehen, um den Trank auch brauen zu können. Dann aber sind Cora und Blue ein klein wenig schneller und machen ein wenig Wunschtrank mit einem Zündholz warm. Und als die Hexe und der Zauberer dann zurückkommen, werden sie plötzlich in Säulen verwandelt. So können sich die Kinder befreien und kehren zurück in ihr Dorf, wo natürlich ein Riesenfest gefeiert wird.
Lied der bunten Menschen
Lied der Hexe und des Zauberers
Lied der Steine
Lied der grünen Feen
Lied von Cora und Blue
Lied der faulen Erdtrolle
Lied der Häscher
Lied der befreiten Kinder
Lied zum guten Ende
Auszug aus dem Bericht am 16.04.2007 in der Südwestpresse Ulm
VÖHRINGEN
Um ein Haar der Hexenküche entronnen
Ein pralles Märchen: Das Jugendtheater Spectaculum 04 begeisterte im Kullturzentrum Vöhringen mit Thomas Boxhammers »Der fabelhafte Wunschtrank«.
CHRISTA KANAND I 16.04.2007
Es brodelt, glüht und dampft in der Hexenküche. Drachenspeck, Mäusezahn, Hühnerspucke, Schlangenhaut und gerappte Zauberformeln gehören zum Zaubertrank, der alle Wünsche wahr macht. Doch die wichtigste Zutat fehlt noch: Kinderhaare. Darum bringen die Hexe (überragend die 14-jährige Tamara Pösel) und der Zauberer (Marius Welk) vier Kinder aus dem Dorf der Buntis in ihre Gewalt. Die beiden noch fehlenden Kinder (Ann-Kathrin Didovic und Lena Sparwasser), die ihre gefangenen Freunde befreien wollen, werden per Hellseherkugel von Häschern gejagt. Wobei der gerissene Fuchs (eine Glanzrolle für Matthias Fünfer) sich als falscher Hund erweist.
»Der fabelhafte Wunschtrank« ist ein pralles Märchen, das Spielleiter Thomas Boxhammer für das 26-köpfige, spielerfahrene Ensemble des Vöhringer Jugendtheaters Spectaculum 04 selbst geschrieben hat. Die oft mit Zwischenapplaus bedachte Premiere begeisterte im gut besuchten Kulturzentrum Vöhringen.
Klasse, was die Jungtalente zwischen neun und achtzehn Jahren als Darsteller in Mehrfachrollen, starken Gesangsnummern mit gewitzten Texten und in Tanzeinlagen boten. Die flotte Musik von Matthias Glogger, aktionsreiche Szenen, farbenprächtige Fantasie-Kostüme und Kulissen sorgten dafür, dass keine Langeweile aufkam.
Wundersame Fantasiewelten taten sich da auf: Häschen, die als Strafe für ihren Karotten-Klau von der Hexe zu sprechenden Steinen verwunschen waren, grüne Feen im glücklichen Land der Grünlinge oder faulpelzige Erdtrolle, die sich vor ihren Erdhöhlen lausten.
In letzter Sekunde siegte doch noch das Gute. Schadenfreude und Erleichterung kamen auf, als Hexe und Zauberer Opfer ihres eigenen Wunschtranks wurden und alle Kinder zurückkehrten. »Ohne Kinder war es schrecklich«, stöhnten die Eltern. Klar, dass beim fröhlichen Schlusslied »Heute feiern wir ein Fest« die Zuschauer munter mitklatschten.
Auszug aus dem Bericht 2007 in der Augsburger Allgemeinen
VÖHRINGEN
110 Drehtage für Kino-Hit »Das Boot«
Der Lehrer, Schauspieler und Autor Thomas Boxhammer führt heute lieber Regie.
URSULA KATHARINA BALKEN I 2007
Man könnte ihn einen Tausendsassa nennen. Doch der Mann mit dem unverwechselbaren Lockenkopf will nur schlicht Spielleiter sein. Thomas Boxhammer, der die Jugendbühne »Spectaculum« gründete, ist ein Multitalent. Er ist Lehrer von Beruf, hat ein Buch geschrieben, wirkte als Schauspieler im spektakulären Film »Das Boot« mit, führt am liebsten Regie und hat jetzt auch noch ein Bühnenstück für Kinder verfasst.
Boxhammer ist Vöhringens jüngster Neuzugang in Sachen Theater. »Uns gibt es seit drei Jahren, aber wir haben uns mit ausgezeichnetem Kinder- und Jugendtheater bereits einen Namen gemacht«, sagt er selbstbewusst. »Theater zu spielen ist für die Jugend das Beste, was man sich vorstellen kann, weil es für die Entwicklung eines jungen Menschen so prägend ist.« Denn ein Kind lerne Selbstbewusstsein, weil es vor Menschen sprechen und sich damit öffnen müsse und es arbeitet in einer Gruppe. Außerdem, für Boxhammer ein wesentlicher Aspekt, »auch weniger Begabte haben einen Platz, wo sie wichtig sind«. Ein Stück für eine Jugendbühne zu schreiben geisterte schon lange in seinem Kopf herum. So langsam kristallisierte sich der Inhalt heraus.
»Ich wollte etwas mit bunten Typen machen und wo ich meine 24 Spieler alle unterbringen kann. Und dann tat sich die Frage auf, was lasse ich diese bunten Typen tun?« Da war nun Fantasie gefragt. Langsam formierte sich »der Plot«, wie Boxhammer sagt und heraus kam »Der fabelhafte Wunschtrank«. Ein Stück, speziell für Grundschüler konzipiert. Es geht um den Zauberer Zimmesdick und die Hexe Himmerkick. Das Duo will einen Zaubertrank brauen, mit dem man sich alle Wünsche erfüllen kann.
Fröhliche Story
Zu den Zutaten des Gebräus gehört auch jeweils das Haar eines Kindes, immer in einer anderen Farbe. Woher nehmen und nicht stehlen? Ganz einfach, weil man Haare nicht einfach klauen kann, schnappt man sich das Kind und entführt es. So werden die Häscher ausgeschickt, um die Mädchen und Buben mit den bunten Haaren zu fangen. Aber keine Angst, es ist keine Horrorstory. Es geht fröhlich, vor allem aber spannend zu. »Ich habe plakativ Gutes und Böses geschildert.« Und dass alles ein Happy End findet, ist ja selbstverständlich. »Das Gute muss immer gewinnen.«
Dass Thomas Boxhammer vor 25 Jahren - jetzt ist er 44 - zu einem Casting gerufen wurde und er beim berühmten Regisseur Wolfgang Petersen vorsprechen durfte, weil der wiederum Klein-Darsteller für den Film »Das Boot« suchte, war für den Siebzehnjährigen »natürlich schon eine große Sache«. Heute sieht Boxhammer das mit einigem Abstand. »K1ar, das war toll! Aber meine Erfahrung war, ich wollte nie Schauspieler werden. Die Selbstvermarktung, die so ein Beruf mit sich bringt, liegt mir nicht.«
Kaum Text gesprochen
110 Drehtage hatte er als Matrose Merker im Zentralbereich des V-Bootes (das ist in der Nähe des Sehrohrs} zu absolvieren, war zwar oft im Bild, aber zu sprechen gab's so gut wie nichts. »Die Dreharbeiten waren extrem hart.« Er kam auch mit Promi-Schauspielern wie Jürgen Prochnow in Kontakt und sah, wie sich echte Stars verhalten. »Wer am Set ist, muss warten können und Prochnow konnte das mit ungemeiner Disziplin.« Was ihm heute noch imponiert, ist die Ruhe, die Regisseur Petersen ausstrahlte. »Und wenn eine Einstellung 20-mal gedreht werden musste, der Mann war nicht aus der Ruhe zu bringen.«
Wichtig ist ein guter Plan
Hat Thomas Boxhammer aus dieser Erfahrung etwas für seine jetzige Arbeit mitnehmen können? »Aber ja, wenn man Theater macht, braucht man einen durchstrukturierten Plan, vor allem, wenn man mit Kindem arbeitet.« Denn 24 Mädchen und Buben am Zügel zu halten, ist nicht immer leicht, lacht er. Die neue Produktion kostet rund 10000 Euro. Es müssen alleine 60 Kostüme geschneidert werden. Für's Bühnenbild eurde ein Kirchenmaler engagiert. Die Stadt gibt einen achtprozentigen Zuschuss, die Restfinanzierung erfolgt über Eintrittsgelder. Geplant sind neun Vorstellungen, drei davon am Vormittag für Schulen. »Damit kommen wir unserer sozialen Verpflichtung nach und bringen Kinder ins Theater, die später wohl nie mehr ins Theater gehen.«
Schauspieler: Alexandra Idan (Bunti, Grüne Fee, Stein, Erdtroll), Ann-Kathrin Didovic (Cora), Anna Michallik (Trax, Chefhäscher), Fabian Weisenberger (Bunti, Grüne Fee, Stein, Erdtroll), Franziska Straub (Trux, Häscher), Johanna Godehart (Bunti, Grüne Fee, Miro, das Eichhörnchen, und Stein, Erdtroll), Jona Tschaffon (Oranger Papa, Stein), Julia Stecker (Lila Kind), Julia Wiest (Bunti, Grüne Fee, Stein, Erdtroll), Lena Sparwasser (Blue), Lisa Nejedli (Bunti, Grüne Fee, Oberstein, Erdtroll), Luca Coniglio (Trox, Häscher), Madeleine Bombien (Bunti, Grüne Fee, Stein, Erdtroll), Marius Welk (Zauberer Zimmesdick), Markus Schwegler (Grünes Kind), Matthias Fünfer (Kamiro, der Fuchs), Nadine Barth (Bunti, Grüne Fee, Stein, Erdtroll), Nicole Wallisch (Timera, Grüne Fee, Stein, Erdtroll), Sammi Tschaffon (Oranges Kind), Sarah Daikeler (Bunti, Grüne Fee, Stein, Erdtroll), Selina Liener (Bunti, Feenkönigin, Stein, Erdtroll), Stella Coniglio (Gelbes Kind), Tamara Pösel (Hexe Himmerkick), Theresa Wölfli (Bunti, Grüne Fee, Stein, Obertroll)
Regie: Julia Aigner, Christoph Schlander, Thomas Boxhammer
Musik: Matthias Glogger
Liedtexte: Toni Geller, Thomas Boxhammer, alle Mitspieler
Gesangsunterricht: Michael Bergmann, Fabian Weisenberger
Choreografie: Kerstin Hußenether, Katja Gresz, Anna Tschaffon, Ulli Zeller
Bühnenbild: Hans Riggenmann
Maske: Ulli Zeller, Katja Gresz, jeder Mitspieler
Kostüme: Katja Gresz (Entwurf), Gertrud Müller (Herstellung)
Technik: Christoph Schlander, Marion Coniglio (Licht), Willi Hofstetter (Ton)
Spieltermine: Sa., 14.04. (17:00), So., 15.04. (15:00), Do., 19.04. (17:30), Fr., 20.04. (17:30), Sa., 21.04. (15:00), So., 22.04. (15:00)